„Hakuna Matabi – Haste Abi, biste König; Nutzte Tablet, biste King“ || Abiturvorbereitung digital!

Ich könnte Freudensprünge in die Luft machen, „Yabba-dabba-doo“ schreien und gleichzeitig dabei Pharrell Williams Song „Happy“ singen. Aber das mache ich nicht, denn ich würde vermutlich in einem ulkigen Zustand auf dem Boden aufkommen und der ganze Zauber wäre vorbei. Im Gegenzug jedoch ist das schriftliche Abitur nun endlich vorüber! 3 Tage, 3 Klausuren, 3 Fächer. Während mich Englisch die letzten Nerven gekostet hat, waren Informatik und Mathe eigentlich halb so wild.

Die Frage, die in meinem Falle besonders aufkommen wird (um sie mal so zu formulieren, wie ich sie auch des Öfteren zu Ohren bekommen habe): „Das Abitur ist nun rum? Und wie hast du dich darauf vorbereitet? Hast du nur an deinem iPad gelernt? Das könnte ich nicht, da würde ich den ganzen Tag auf Facebook verbringen.“

Die erste Klarstellung
Nicht selten muss ich anfangs darauf hinweisen, dass es sich eben nicht um ein Apple iPad handelt. „Das wäre ja viel zu einfach!“. Eigentlich schade, dass es für den Bildungsbereich keine weiterentwickelten Geräte und Programme von Samsung gibt. Die Möglichkeiten, die dort noch unausgeschöpft sind, werden vermutlich stark unterschätzt. Apple hat bereits einige Apps, die im Unterricht und in Schulen allgemein sinnvoll benutzt werden können. Andere Hersteller hinken da noch etwas nach. Google wirbt zwar mit einem „schülerfreundlichen“ Google Nexus, inwiefern das zutrifft, kann ich leider nicht sagen.

Nochmals eine kurze Übersicht zum Verständnis
Die Tabelle kam bereits in einem Artikel vor, um dem Geschehen zu folgen, ist es sicher ratsam, einen kleinen Blick darauf zu werfen:

Übersicht der kompletten Oberstufe, auf welche Weise liegen die Notizen und Arbeitsblätter vor? Die Prognose für das Halbjahr Q4 ist eigentlich eindeutig. Auffällig: Es ist mehr digital vorhanden, als in Papierform.
Übersicht der kompletten Oberstufe, auf welche Weise liegen die Notizen und Arbeitsblätter vor? Die Prognose für das Halbjahr Q4 ist eigentlich eindeutig. Auffällig: Es ist mehr digital vorhanden, als in Papierform.

Wie sehr habe ich die grünen Bereiche gefeiert! Wie sehr war ich froh, nicht ständig meine Ordner mitschleppen zu müssen, sie auch nicht komplett durchzusuchen. Lediglich die Arbeitsblätter waren (teilweise) noch auf Papier, was aber weiterhin nicht sonderlich tragisch war. Die eigentliche Tragik wäre, wenn zu den Arbeitsblättern meine ganzen Notizen gekommen wären.

Meine Ordnung: Arbeitsblätter analog vs. digital
Ich bin manchmal ein kleiner „Schludri“, hefte Arbeitsblätter nicht gleich ab und lasse sie irgendwo in meinem (früheren) „All-in-One“ Block verschwinden. Ganz oft fehlten mir Arbeitsblätter oder ich fand sie am absolut falschen Ort wieder. Auch die Reihenfolge hat nie gepasst; manchmal heftete ich in der Reihenfolge, wie wir die Blätter bekommen haben, manchmal – so schien es mir jedenfalls – absolut wahllos nach Laune und derzeitigem Empfinden.

Mein „CamScanner„-Programm lässt die guten Dokumente glücklicherweise in einer Reihenfolge. Ein Wischen nach links reicht, um das nächste Blatt (vorausgesetzt man hat es auch in der richtigen Reihenfolge fotografiert, was bei mir eigentlich immer der Fall war, da ich die Blätter immer sofort abfotografiert hatte) anzusehen. Vielleicht ist es zu kompliziert, um mal kurz auf dem digitalen Blatt rumzukritzeln, aber erkennen tue ich alles. Einen wirklichen Nachteil habe ich nur dann, wenn der Akku zur Neige geht (und sowas ist im Voraus absehbar)!

So sah ein typischer Tag meiner Vorbereitungszeit aus. Als das Wetter zeitweise so gut war, konnte ich mich gemütlich in die Sonne setzen und dort Informatik und Mathe lernen.
So sah ein typischer Tag meiner Vorbereitungszeit aus. Als das Wetter zeitweise so gut war, konnte ich mich gemütlich in die Sonne setzen und dort Informatik und Mathe lernen.

Meine Ordnung: Hefte digital vs. analog
Mensch, bin ich froh, dass ich so viele Mitschriften digital abgespeichert habe. Nach einer Zeit von immerhin 3 Halbjahren in der Oberstufe kommt einiges zusammen! Die S Note-Hefte führe ich deutlich ordentlicher, als meine „Ex-Hefte“ auf Papier; das fängt bei  einer unsauber hingeschmierten Tabelle an und hört bei Tintenkiller- oder Tippex-Flecken auf. Alle Abituraufgaben habe ich zur Übung auf Papier gelöst, um dem „Abiturfeeling“ möglichst nahe zu kommen. Es war sehr ungewohnt! In der „kurzen Zeit von knapp 2 Jahren“ habe ich mich so stark auf das digitale Arbeiten angepasst, dass ich teilweise Sachen aufschreibe, sie falsch schreibe und dann bemerke, dass ich es ja gar nicht mehr rückgängig machen kann. Eine Zwickmühle, aus der ich dann nicht so schnell rauskomme; „Schraffieren“ macht das Ganze nicht wirklich besser, aber übersichtlicher, sodass jedes Übungsblatt einem Kunstwerk gleicht. iMoodle hat mich übrigens nicht weitergebracht, genutzt habe ich es gar nicht…

Man beachte, dass dieser Ordner nur den Inhalt eines Halbjahres fassen kann! Auf dem Tablet sind gleich 3 gespeichert. Das ist durchaus praktisch!
Man beachte, dass dieser Ordner nur den Inhalt eines Halbjahres fassen kann! Auf dem Tablet sind gleich 3 gespeichert. Das ist durchaus praktisch!

Man muss das Rad nicht neu erfinden!
Allgemein muss ich nochmal erwähnen, dass ich eigentlich gar nicht viel zu der vorherigen Situation verändert habe: Nur läuft halt alles über das Tablet und nicht in einem dicken Ordner. Mitschriften sind immer noch gleich aufgebaut, die Tafelbilder werden 1:1 per Hand abgezeichnet und auch die Arbeitsblätter sehen bei mir nicht anders aus. Außer einigen Sonderfunktionen blieb alles in allem immer Dasselbe!

"Das Rad gilt es also eben nicht neu zu erfinden, viel eher anzupassen und anzugewöhnen.  Ein paar neue Speichen und ein neuer Reifen würden hier und da nicht schaden. Notwendig sind diese Maßnahmen jedoch nicht."

Das Tablet…
…hat sich absolut gelohnt! Während ich morgens davon geweckt werde, in der Bahn im Netz surfe und es auch in der Schule dauerhaft zum Einsatz kommt, nutze ich auch nach der Schule das Gerät sehr intensiv. Egal, ob es sich dabei um ein Mittel zur Protokollierung handelt, oder mein keiner Cousin eine neue Folge „Feuerwehrmann Sam“ oder „Caillou“ schaut. Das wichtigste an der ganzen Nutzung ist: es funktioniert! Und das tut es wahrlich gut!

„Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage!“
– Doch für heut‘ ist wirklich Schluss!
Das schriftliche Abitur ist nun schon mehr oder weniger Geschichte – es ist unglaublich, wie schnell man bestimmte Dinge wieder aus dem Gedächtnis löschen kann. „Format C:“ sollte jedoch noch nicht stattfinden, da meine Präsentationsprüfung in Religion und meine mündliche Deutschprüfung noch bevorstehen. Wie ich diese gestalten und „verpacken“ werde, kann ich noch gar nicht sagen, da es auf Thema und Umfang ankommt. Die Aufgabe bekomme ich am Montag, solange muss ich mich gedulden.

Nach den Abiprüfungen ist die Schule vorbei *schluchz*. Ich bin tatsächlich froh, wenn das ganze Drama ein Ende hat und an der FH Brandenburg einen neuen Anfang finden kann. Das Fach Medieninformatik empfinde ich als DAS Fach, das ich studieren möchte und dementsprechend werde ich mich auch dort im Juni 2014 einschreiben. Inwiefern das Tablet dann noch genutzt werden kann, bleibt noch offen, aber diese Fragen sollen zum richtigen Zeitpunkt auch beantwortet werden.

"Die Vorbereitung ist mir geglückt, miserabel liefen die Klausuren nämlich nicht. Vielleicht hätte ich, würden die Notizen nur auf Papier vorliegen, sogar weniger gelernt...?! Wer weiß das schon. Trotzdem ist es gut möglich, sich auf digitalem Wege auf das Abitur vorzubereiten. Und nicht nur ich schaffe das!"

Ich muss sagen: vorbereitet wurde ich auf meine Prüfungen bisher sehr gut! Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung unserer Lehrerinnen und Lehrer!

Liebe Grüße
dMUEL – Dominik

7 Kommentare zu „„Hakuna Matabi – Haste Abi, biste König; Nutzte Tablet, biste King“ || Abiturvorbereitung digital!

  1. Hallo Dominik,

    Ihre Erfahrungsberichte sind auch für mich als einer Ihrer Lehrer, der versucht, #byod (bring your own device) sinnvoll für den Unterricht zu nutzen, eine Bereicherung und Unterstützung, wenn es um Argumente geht. Danke dafür.

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    1. Gerne 🙂
      Die BYOD Variante ist aber tatsächlich die beste, da man sich a) mit dem Gerät auskennt, es auch anderweitig kennenlernt und nutzt und b) jeder seinen beliebigen Wünschen nachgehen kann, indem er den Umfang der Nutzung selbst bestimmt.

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  2. Hallo Dominik, ich bin durch dir edudays Seite auf deinen Blog gestoßen. Ich arbeite auch seit 4 Jahren komplett digital, aber als Lehrer. Ich verwende jedoch ein Samsung Windiws 8.1 Tablet mit Stifteingabe und OneNote. Diese Kombination ist unschlagbar. mehr gibt es auf meinem Blog unter http://www.kurtsoeser.at
    Gratuliere zu deinem Projekt!

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  3. Hey Dominik, der Text hätte von mir sein können. Ich mache gerade einen beruflichen Aufstiegslehrgang und habe mir direkt nach dem ersten Unterrichtsblock mein Ipad (also ein echtes 😉 ) geholt. Ich konnte selbst die altmodischen Dozenten davon überzeugen, dass es (für mich) eindeutig besser ist, alles digital zu haben, da Papier bei mir bereits nach 5 Minuten in ein schwarzes Loch gezogen wird und verloren ist.
    Und eben weil handschriftliche Notizen schnell rückgängig und geändert werden können, habe ich mich deutlich mehr damit befasst, als ich es auf Papier getan hätte. Ob es was gebracht hat zeigt der Juni, dann bekomme ich meine ersten Ergebnisse.

    Viel Glück fürs Studium.

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